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Spiel im Spiel ...


Ich trat auf die Bühne des Lebens -
bekam Rollen zugewiesen.
"Der Regisseur betrachtet das Spiel von oben",
wurde mir gesagt. -
"Er hat ein paar Anweisungen hinterlassen,
an denen du dich orientieren sollst."

Also spielte ich und spielte mich, -
bekam gesagt:
"Spiel anders!" -
"Spiel mein Spiel!" -
"Spiel das Spiel, das alle spielen!" -
Und fragte mich,
ob dies ein Hinweis sei
vom Regisseur
oder nur das Spiel des andern.

Gern hätt ich den Regisseur getroffen -
hörte jedoch:
"Darauf brauchst du nicht zu hoffen,
denn dann wär dein Spiel vorbei."

Da blieb mir nur noch eins,
ich mußte mich entscheiden -
und wählte,
so zu spielen
wie ich's verstand, -
frei vom Spiel der andren -
ohne es zu meiden, -
dachte mir,
der Regisseur
wird sich schon melden,
wenn ihm das
so nicht mehr paßt.

Bekam erzählt:
"Der Regisseur sei tot!" -
"Ihn hätt es nie gegeben."
Und fragte mich:
"Was spiel'n wir hier -
ist das die einz'ge Art zu leben?"

Wollt unterbrechen dieses Spiel -
ein neues Drehbuch schreiben -
gemeinsam, nicht allein,
sonst wär ich Regisseur
und würde den nur spielen;
wollt unterbrechen kurz das Spiel,
um mich mit allen dann zu einen,
zu spielen unser neues freies Spiel,
zum freuen, lachen und auch weinen.

Doch unterbrechen dieses Spiel,
wie sollt es mir gelingen,
sagt ein jeder doch zu mir:
"Du mußt spielen - so wie wir! -
Unterbrechung ist nicht vorgesehen!"

So spielte ich und spielte nicht,
war Spieler und mein eigner Regisseur, -
doch Verständnis fand ich eher nicht:
"Das Spiel steht fest - was du da willst ist ungeheuer!" -
"Ich kann mein Spiel nicht unterbrechen,
daß würde sich ja sofort rächen!" -
"Wer bin ich, wenn ich nicht mehr spiel?" -
"Vertrau dem Regisseur,
er hat die Fäden in der Hand
und läßt uns manchmal locker,
so spielen wir
auch manchmal frei,
den Sinn des Spiels vergessen,
sind wir nur Spieler
und zu lenken dieses Spiel,
ist für den Spieler zu vermessen!"

Nun frag ich mich
und frag auch Dich:
"Sind wir nur Spieler,
die nicht wechseln können - sollen - wollen -
aus unsren uns vertrauten Rollen?" -
"Bin ich den frei, zu wechseln meine Rolle?
Ist Freiheit nur ein Spiel -
ein Ausdruck einer Rolle?"
...


... Sind wir nicht alle Regisseure,
spielen unsre selbsterdachten Rollen
und treffen uns als Spieler -
auf der Bühne dieser Welt? -
Nur zu treffen uns als Regisseure,
darum ist es schlecht bestellt.
Diese Chance,
da warten wir vergebens, -
da wir kein Zeichen kennen,
zu stoppen unser Spiel.

Doch bleibt die Chance,
die Rollen auszubauen;
um dann zu spielen: Spiel im Spiel,
indem wir Regisseure spielen,
die dann kreieren - neues Spiel mit neuen Rollen,
ein neues Spiel mit Stop-Signal, -
ein Spiel in dem wir spielen, was wir wollen.

Was wir spielen, steht uns frei; -
und die Freiheit wird uns bleiben,
wenn wir spielend glauben
und dann wissen,
daß wir weder festgelegtes spielen sollen
oder müssen.

Gefährlich bleibt nur eines:
Wir vergessen unser Stop-Signal,
spielen unser neues Spiel mit neuen Rollen -
so vertieft, -
glaubend,
daß wir nicht mehr unsre selbstgewählten Rollen
wechseln können - sollen - wollen, -
sind gefangen wie im alten Spiel, -
mit einer Chance
und die heißt wieder:
Spiel im Spiel -
im Spiel ... im Spiel.



Peter Zimolong - 18.10.2007